Das UNbekannte UNbehagen wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Preis Aktiv für Toleranz und Demokratie 2023 ausgezeichnet. Wir freuen uns riesig über die Anerekennung unserer Arbeit und hoffen, dass die Auszeichnung das Projekt auch überregional noch bekannter macht. Denn: Das UNbekannte UNbehagen steht unter CC-Lizenz und kann bundesweit gebührenfrei ausgeliehen werden.

Der Live-Escape Room lädt die Aufnahmegesellschaft spielerisch zu einem Perspektivwechsel ein. Im Frühjahr 2022 öffnete die fiktive Republik Fremdistan für drei Wochen erstmals ihre Grenzen für „schutzsuchende“ Spieler*innen. Wir wollen Menschen ohne Fluchthintergrund für das Gefühl des Fremdseins sensibilisieren, Verständnis und Empathie wecken –  die essentiellen Bestandteile einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Weitere Informationen zum UNbekannten UNbehagen sind auf der Projektwebseite zu finden.

Das Preisgeld von 10.000 Euro aus dem Aktiv-Wettbewerb können wir gut gebrauchen. Wir haben nämlich noch große Pläne mit dem Escape Room-Projekt! Doch dazu unten mehr. Jetzt blicken wir erst einmal zurück auf die wirklich erfolgreiche Spielzeit vom 28.10. bis 02.12.2023.

Das UNbekannte UNbehagen im Herbst 2023

Beeindruckende Zahlen

Über fünfeinhalb Wochen haben uns 66 Spielgruppen in der Zentrifuge Bonn besucht, um das UNbekannte UNbehagen zu erleben. Stolz können wir 328 erfolgreich in Fremdistan integrierte „Einreisende“ im Alter zwischen 3 Wochen und 69 Jahren verzeichnen, womit seit der Prämiere im Frühjahr 2022 insgesamt über 2.000 Spieler*innen den Live-Escape Room durchlaufen haben.

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Besonders freut uns, dass in dieser Spielzeit viele Mitarbeitende von Ämtern und Behörden unserer gezielten Einladung nach Fremdistan gefolgt sind. 15 Gruppen mit 66 Angestellten der Städte Bonn und Bornheim besuchten den Escape Room als Weiterbildungs- und Teambuildingmaßnahme der besonderen Art.

Die meisten waren aus dem Sozialamt der Stadt Bonn (Wohngeldstelle, Unterhaltsvorschussstelle, Hilfen nach AsylbLG, Sozialarbeiter*innen der städtischen Flüchtlingsunterkünfte), aber auch aus dem Jugendamt und dem Kommunalem Integrationsmanagement der Stadt Bonn, sowie dem Jobcenter Bonn. Auch Mitarbeitende aus dem Sozialamt der Stadt Bornheim sind in Fremdistan eingereist und haben sich dem UNbekannten UNbehagen gestellt.

Eine Spielgruppe aus Mitarbeiterinnen der Bonner Wohngeldstelle in der "Tee-Ecke" des UNbekannten UNbehagens

Zusätzlich haben Wohlfahrtsverbände, nämlich das DRK und die Malteser, ihre Angestellten aus Gemeinschaftsunterkünften geschickt. Auch vier Oberstufenkurse der Fächer So-Wi und Erdkunde aus Bonn und Köln nutzten unseren Escape Room für eine Exkursion.

Ein tolles Team

Den großen Erfolg dieser Spielzeit haben wir vor allem unserem tollen Projektteam zu verdanken. Neun ehrenamtliche Spielleiter*innen aus Afghanistan, dem Iran, Palästina, Syrien, der Ukraine und Deutschland begleiteten die Spielgruppe mal unterstützend, mal irritierend bei ihrer Reise durch die Republik Fremdistan. Die lange, intensive Zusammenarbeit hat uns eng zusammengeschweißt. Zusätzlich haben uns unzählige Freiwillige sowie ein Projektpraktikant großartig unterstützt.

Nachgefragt

Im Anschluss an die Spielzeit vom 28.Oktober bis zum 1. Dezember 2023 haben wir eine Online-Nachbefragung durchgeführt. Uns hat interessiert: Wie haben die Besucher*innen das UNbekannte UNbehagen erlebt? Welche „Wirkungen“ konnten nach einem Besuch selbst festgestellet werden? Wie können wir die Spielerfahrung im UNbekannten UNbehagen weiter verbessern?

Die Ergebnisse der Nachbefragung haben wir aufbereitet und hier veröffentlicht.

Fremdistans Staatssekretärinnen in Berlin

Die zwei Staatssekretärinnen für auswärtige Angelegenheiten der Republik Fremdistan, Jana Gigl und Nadja Müller de Ossio, waren im Oktober beim transform_d Summit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, um das UNbekannte Unbehagen als innovatives Pilotprojekt vorzustellen.

Auch in der Hauptstadt fand das Projekt großen Anklang. Wir gehen davon aus, dass die Republik Fremdistan schon bald auch außerhalb der Grenzen NRWs erlebbar gemacht wird. Außerdem war der Austausch mit anderen Akteur*innen des zivilgesellschaftlichen Engagements sehr inspirierend.

Wie könnte es weitergehen

Gleich zwei Organisation haben Interesse daran bekundet, das UNbekannte UNbehagen im Frühjahr 2024 vor Ort zu realisieren. Bestenfalls findet sich Fremdistan also ab März ist Ostwestfalen wieder und zieht im Anschluss daran weiter nach Essen. Im Sommer planen wir dann in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Auerberg nochmal eine eigene Spielzeit in Bonn. Bis zu diesem Zeitpunkt wollen wir das UNbekannte UNbehagen auch zu Gunsten größerer Barrierefreiheit umbauen, damit auch mobilitätseingeschränkte Personen in Fremdistan einreisen können. Für die zweite Jahrejälfte 2024 hoffen wir schließlich auf eine Projektrealisierung im Rhein-Sieg-Kreis.

Sobald sich die Pläne konkretisieren, folgen Informationen auf unserem Instagram-Kanal.

Schon jetzt sind viele schöne Eindrücke in der UN-UN-Galerie zu finden.

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