Unsere Gesellschaft zersplittert zunehmend, Kommunikation findet nur noch innerhalb geschlossener Blasen statt und der Dialog zwischen einzelnen sozialen Gruppen gestaltet sich immer schwieriger. Wir als Flüchtlingshilfe Bonn e.V. wollen mit dem UNbekannten UNbehagen einen Teil zur Lösung dieses Problems beitragen und Menschen zusammenbringen, die sich sonst nicht begegnen.
Das UNbekannte UNbehagen ist ein Live-Escape Room, entwickelt in gemeinsamer Arbeit mit jungen Geflüchteten, der die Spieler*innen vor die Frage stellen soll: Wie lebe ich einen Alltag, dessen Sprache ich nicht verstehe? Wie finde ich mich in einer Kultur mit unbekannten Normen und Zeichen zurecht? Wir wollen junge Menschen ohne Fluchthintergrund für das Gefühl des Fremdseins sensibilisieren, Verständnis und Empathie wecken – die essentiellen Bestandteile einer offenen und vielfältigen Gesellschaft.
II. November 2021 – Februar 2022: Entwurf & Erstellung des Set-Designs
III. 19. Februar bis 13. März 2022: Spielzeit
IV. März – April 2022: Das Projekt macht Schule
Damit das UNbekannte UNbehagen möglichst viele Nachahmende findet, gestalten wir ein Handbuch samt Storyboard, Druckvorlagen und praktischen Tipps für die Umsetzung innerhalb der lokal gegeben Möglichkeiten. Im Handbuch wird neben der von uns mit Profis realisierten Variante auch eine mit weniger Aufwand verbundene Low-Budget-Variante aufgezeigt, die beispielsweise Schulen im Rahmen einer Projektwoche umsetzen können. Die einzelnen Spiele und Rätsel sind so gestaltet, dass sie in wenigen handlichen Kisten zum Verleih transportierbar oder zu versenden sind.
Was ist ein Escape Room?
Live-Escape Rooms sind die reale Umsetzung eines Computerspielkonzepts: Die Spieler*innen werden in einem thematisch gestalteten Raum eingesperrt und müssen diesen durch das Lösen von Rätseln und Aufgaben innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit wieder verlassen. Spielleiter*innen verfolgen das Geschehen über Bild und Ton und greifen unterstützend ein, falls nötig. 2011 kamen Escape Rooms in Deutschland erstmals als Teil einer künstlerischen Performance zum Einsatz. Inzwischen gibt es landesweit über 300 Anbieter, die Live-Escape Rooms als Unterhaltungs- oder Teambuilding-Angebot präsentieren.Von der Idee über die Premiere ins Land
Das Konzept des Escape Rooms wollen wir innerhalb von vier Phasen umsetzen: I. November 2019 – März 2020: Die Gestaltung des StoryboardsJeder gute Escape Room braucht einen roten Faden, eine Geschichte, die die Spieler*innen führt. Gemeinsam mit jungen Geflüchteten und der Hilfe des Theaterregisseurs Jens Kerbel erstellen wir ein Storyboard für das UNbekannte UNbehagen, basierend auf den persönlichen Integrationserfahrungen der Flüchtlinge. Das Storyboard war fertig, bevor die Corona-Pandemie die Arbeit am UNbekannten UNbehagen für anderthalb Jahre auf Eis legte. Inzwischen haben wir unsere teilweise beklemmenden Erfahrungen aus der Pandemie mit einfließen lassen und der Bühnenbildner hat erste Entwürfe für das Set-Design vorgelegt.
Ab jetzt arbeiten junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund an der Realisierung des Projekts mit. In einer Reihe von künstlerischen, handwerklichen, technischen und multimedialen Workshops gestalten die Teilnehmer*innen den Escape Room unter der Leitung des Architekten und freien Bühnenbildners Eduardo Serú. Das gesamte Set wird in der Zentrifuge Bonn errichtet. Nun ist es Zeit für die ersten Testdurchläufe mit Freiwilligen.
Im Februar 2022 ist es endlich soweit: Fremdistan öffnet seine Grenzen und lässt Flüchtlinge ins Land! Es ist jedoch nicht ganz einfach sich dort zu orientieren und seinen Weg zu finden. Nicht nur den Einheimischen bereiten die Fremden Angst, auch für die Neuankömmlinge sorgt das UNbekannte für UNbehagen Jede*r ist eingeladen, die Geschichte zu durchspielen, in welcher ganz nach Escape Room-Manier Rätsel und Aufgaben innerhalb einer vorgegebenen Zeit gelöst werden müssen. Das Projektteam aus jungen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund übernimmt jetzt die Spielleitung.
Das Projekt-Handbuch
Zusammen mit dem Grafikdesigner Julian Lylo haben wir ein umfangreiches Projekt-Handbuch gestaltet. Neben einer limitierten Printversion haben wir auch eine digitale Fassung des Handbuchs erstellt, welche hier als kostenloser Download verfügbar ist.Die UN-UN-Galerie
Einen lebhaften Eindruck vom Projekt in all seinen Phasen und an den bisherigen Stationen bekommen Sie in der UN-UN-Galerie.Es war echt cool. Ich bedanke mich bei euch das zu organisieren. Es gefällt mir sehr! M. Alyas Alimy
Kontakt
Jana Gigl: jana.gigl@fluechtlingshilfe-bonn.de oder 01522-5146943 (auch Whatsapp) Nadja Müller de Ossio: nadja.mueller@fluechtlingshilfe-bonn.de oder 0178-4387727 (auch Signal)Das UNbekannte UNbehagen in den Medien
- General Anzeiger Bonn (Zeitung)
- RTL West (Fernsehen)
- WDR 5 Neugier genügt (Radio)
- WDR 3 Kultur am Mittag (Radio)
- General Anzeiger Bonn (Zeitung)
- Kölnische Rundschau (Zeitung)
- Perspective Daily (Online-Magazin)